Die Sellatürme – Ein Paradies zum Klettern

14. Juni 2016 at 7:00
Sellatürme in Südtirol

Die Sellatürme vom Sellajoch aus gesehen. Foto von MRB,  CC BY-SA 2.5

Wie der Name erahnen lässt, handelt es sich bei den Sella-Türmen um steile, schroffe Gebirgsformationen, die Teil der Sellagruppe sind und deren Namen aus dem Rätoromanisch-Ladinischen, das in der Gegend immer noch gesprochen wird, stammt.

Geographische Lage

Der Sellastock mit den Sellatürmen liegt inmitten der Dolomiten an der Grenze zwischen Südtirol und dem Trentino östlich von Bozen. Die vier Dolomitenpässe Grödnerjoch, Pordoijoch, Sellajoch und der Passo Campolongo schließen die Sellagruppe und damit die Sellatürme in ihrer Mitte ein. Südlich davon befindet sich die höchste Erhebung der Dolomiten, die Marmolata. Der höchste Punkt der Sellagruppe selbst ist der Piz Boe. Mit dem Auto sind die Sellatürme über das Grödental, die Orte Wolkenstein und St. Christina und schließlich das Sellajoch leicht erreichbar.

Charakteristika

Die fünf Sellatürme (Cinque Torri del Sella) weisen unterschiedliche Höhen zwischen 2500 Metern und 2696 Metern auf. Der höchste unter ihnen ist der dritte Sellaturm, der in der Mitte des Stockes steht. Im Westen der Türme befindet sich die sogenannte Lokomotive, ein quaderartiger Felsblock mit einem schornsteinförmigen Aufsatz, von dem sie ihren Namen hat. Erstbestiegen wurden die fünf Türme von 1899 bis 1911.

Aktivitäten

Bekannt sind die Sellatürme vor allem der wachsenden Gemeinde von Kletterern. Die Türme – vier von ihnen werden erklettert, beim fünften handelt es sich um einen einfachen Felszacken – weisen unterschiedliche Schwierigkeitsgrade bis zum neunten Grad laut UIAA-Skala auf. Inzwischen wurden unzählige Kletterrouten gebohrt, weshalb passionierte Alpinkletterer sich manchmal wie in einem Sportklettergarten fühlen. Trotzdem findet sich für jeden Kletterer die für ihn perfekte Route: Sonn- und Schattseiten, kurze und längere Zustiege, unterschiedliche Anzahl an Seillängen und sogar die Möglichkeit, die Besteigung der Türme miteinander zu kombinieren.

Alpinschulen mit ihren Berg- sowie Kletterführern stehen den Kletterern gerne zur Verfügung.

Am Fuß des Stocks führt der Pößnecker Klettersteig im Schwierigkeitsgrad C/D vorbei und bietet gewaltige Ausblicke auf die Türme. Drachenflieger und Gleitschirmflieger nutzen die ideale Thermik der Dolomiten, um ihrem Hobby nachzukommen.

Wer einmal die Schönheit der Dolomiten – besonders im Morgen- und Abendlicht – bewundert hat, kommt kaum mehr von ihnen los. Die Einzigartigkeit der Felsstruktur, die Farbe des Gesteins und ihre Ursprünglichkeit machen es den Besuchern leicht, sich wieder für eine Reise dorthin zu entschließen.