Schloss Thurn

„Ciastel de tor1“ von Llorenzi – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.

St. Martin in Thurn ist eine kleine idyllische Gemeinde mit rund 1.700 Einwohnern, die auf 1.127 m Höhe in der Provinz Bozen (Region Trentino-Südtirol) liegt. Das Besondere an St. Martin: Es handelt sich bei dieser Ortschaft um eine der Ladinischen Gemeinden in den Dolomiten. In Norditalien leben etwa 30.000 Bürger, deren Muttersprache Ladinisch ist. Ladinisch stammt wie das Italienische vom Lateinischen ab. Das Wahrzeichen der Ladinischen Region ist das Schloss Thurn, das über St. Martin thront. Dieses Schloss beherbergt das „Museum Ladin Ciastel de Tor“, das der Ladinischen Sprache und Kultur gewidmet ist. Wer sich für die Kulturgeschichte interessiert und gern mittelalterliche Burgen besichtigt, wird sicherlich gern einen Ausflug nach St. Martin in Thurn unternehmen wollen. Parkplätze sind beim Schloss in genügender Zahl vorhanden!

Zur Geschichte des Schlosses

Das älteste Gebäude des gut erhaltenen Schlosses ist der Wohnturm. Er wurde um 1230 errichtet. Bauherr war der Bischof von Brixen. (Dieser Turm ziert übrigens auch das Wappen von St. Martin in Thurn!) Der Bischof von Brixen überließ das Schloss der Adelsfamilie von Rodank-Schöneck als Lehen. Die Familie wohnte bis 1331 im Schloss, und in dieser Epoche wurden das Palas und die Außenmauern erbaut. Ab 1426 residierten bischöfliche Beamte im Schloss. Um 1500 wurden dann noch die beiden kleinen runden Türme gebaut. Insgesamt bietet das Schloss einen romantischen Anblick – Besucher sollten ihren Fotoapparat nicht vergessen! Das Schloss blieb bis 1803 im Besitz der Bischöfe von Brixen, dann ging es in Privatbesitz über. 1996 kauften die Behörden der Autonomen Provinz Bozen dem letzten Besitzer das Schloss ab und richteten das Ladinische Museum darin ein. Das Museum wurde im Jahr 2001 eröffnet.

Das Ladinische Museum (Museum Ladin Ciastel de Tor)

Das Schloss in den 1960er Jahren
„SanktMartinSchloß“ von Eigenes Werk – family picture. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.

Die Dauerausstellung des Museums widmet sich allen nur denkbaren Aspekten der Ladinischen Kultur, ihrer Geschichte, der Sprache und dem Kunsthandwerk, z.B. Schmuck und Spielzeug. Auch archäologische Funde sind zu sehen. Ein Teil der Ausstellung befasst sich mit der Naturgeschichte der Region: In dieser Abteilung sind Fossilien ausgestellt. Besucher können sich einen Audioguide ausleihen und sich dann auf den Rundgang begeben. In den geräumigen Schlossgebäuden ist auch Platz für Wechselausstellungen. Im Schlosshof finden manchmal Open-Air-Konzerte statt. Nach dem Rundgang ergreifen die meisten Besucher noch die Gelegenheit, im Museumsshop nach Souvenirs zu stöbern. An der Museumsbar werden Kaffee, kalte Getränke und Snacks serviert.

Öffnungszeiten

Während der Hauptreisezeit (Juli und August) ist das Museum täglich geöffnet, und zwar montags bis samstags von 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr und sonntags von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr. In den Weihnachtsferien (26.12. bis 10.01.) ist das Museum täglich von 15.00 Uhr bis 19.00 Uhr geöffnet, vom 11.01. bis Ostern nur donnerstags bis samstags jeweils von 15.00 Uhr bis 19.00 Uhr. Von Ostern bis Ende Juni sowie im September und Oktober sind die Öffnungszeiten: dienstags bis samstags von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr und sonntags von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Im November und vom 1. bis zum 25. Dezember ist das Schloss nicht zugänglich.

Eintrittspreise

• Erwachsene 8 €
• Senioren, Studenten, Kinder ab 7, Jugendliche 6,50 €
• Kinder bis 6 Jahre haben freien Eintritt
• Familienkarte 16 €

Wer eine Eintrittskarte zum Schloss Thurn kauft, hat auch Zutritt zur Außenstelle des Museums in St. Kassian.