Der Brixner Dom
Seit dem 6. Jahrhundert ist Brixen Bischofssitz. Es löste damals zwischen 960 und 990 die Stadt Säben ab und ist seit dieser Zeit episkopales Zentrum des Fürstenbistums Brixen. Damit gilt der Brixner Dom nicht nur als einer der ranghöchsten, sondern auch geschichtlich gesehen als einer der interessantesten Kathedralen Südtirols.
Architektur
Der Brixner Dom vereint in sich alle architektonischen Stilrichtungen von der Frühromantik bis zum Historismus. Der Brixner Dom wurde um das Jahr 980 erbaut. Aufgrund einer Schenkungsurkunde des Königs aus dem Jahr 901. Nachdem er jedoch zweimal niedergebrannt war, wurde die ursprünglich ottonische Kirche um 1200 im romanisch-gotischen Stil mit einem dreischiffigen Langhaus mit Krypta und drei Apsiden sowie zwei Fassadentürmen neu gestaltet. Der Nordturm kam zwischen 1610 und 1613 zu seiner frühbarocken Form.
Kunst im Dom
Die Doppeltürme des barocken Doms gelten als Wahrzeichen Brixens. Im Inneren erleben Besucher ein monumentales Wunderwerk. An seinem breit gewölbten Kirchenschiff befinden sich Unmengen von Marmor- und Stuckdekor. Große Umbauten fanden von 1745 bis 1754 statt. In dieser Zeit entstand das grandiose Altarblatt aus der Hand Michelangelo Unterbergers , das von Theodor Benedettis entworfenem Hochaltar umschlossen wird. Das Prachtstück des Domes ist das 200 qm² große Deckenfresko „Die Anbetung des Lammes“ von Paul Troger. Weitere Statuen und Fresken kommen von Dominikus Molling und Joseph Schöpf. Jakob Pirchstaller gestaltete die klassizistische Vorhalle im Jahr 1783.
Der berühmte Kreuzgang
Im Süden des Doms befindet sich der Kreuzgang, welcher den stilistischen Formenreichtum der Tiroler Spätgotik demonstriert. Besonders talentierte Künstler der Brixner sowie Brunecker Malerschulen malten zwischen 1370 und 1510 15 von 20 Arkaden des Ganges aus. Die Bilder sind in ihren jeweiligen Stilen zu unterscheiden. Demnach gibt es solche im weichen Stil aus den Jahren 1390 bis 1440, die mit idealisierten Motiven gestaltet sind und andere aus den Anfängen des Naturalismus der Spätgotik um 1450 sowie aus dem späten Mittelalter Ende des 15. Jahrhunderts. Dieser Kreuzgang ist eines der bedeutendsten Kunstdenkmäler des Landes. Seinen Ursprung hat es in vorromanischer Zeit. Nach den frühen Bränden 1174 sowie 1200 wurden Umgestaltungen vorgenommen, später jedoch nicht mehr.
Die Bischofsgräber
Seit Brixen Bischofssitz ist, beherbergt es ebenso die Bischofsgräber. Nach der Neugestaltung 1745 konnten die Grabsteine aus dem Schutt geborgen werden und sie wurden im Dombezirk angebracht. Die Gräber sind heute auf dem Gräberfeld des Querschiffes untergebracht. Die Grabmäler sind an verschiedenen Stellen im und am Dom befestigt.
Öffnungszeiten
Geöffnet ist der Brixner Dom von Ostern bis Allerheiligen (01.11.) und im Dezember täglich von 7.00 bis 18.00 Uhr, kostenlose Führungen finden von Montag bis Samstag um 10.30 bzw. 15.00 Uhr statt. Treffpunkt ist in der Vorhalle des Domes. Im November, Januar, Februar, März (bis Osten) ist der Dom von 12.00 bis 15.00 Uhr geschlossen.
Während einer Führung erklingt jeden Samstag gegen 11 Uhr ein Glockenspiel vom „Weißen Turm“ – der Pfarrkirche neben dem Dom.