Schloss Boymont
Es entstand in der Blütezeit des Burgenbaus in Tirol und steht auf einem Hügel, der bereits in prähistorischer Zeit besiedelt war. Das Schloss Boymont, eine hochmittelalterliche Burgruine, thront über der Ortschaft Missian in Südtirol und ist einer der Höhepunkte auf der „Drei-Burgen-Wanderung“.
Geschichte
Im frühen 13. Jahrhundert vermutlich von den Grafen von Eppan erbaut, kam die Burg als Lehen in die Hände der Familie von Boymont. Um 1400 wohnte der Kanzleischreiber Ulrich Kässler, bürgerlicher Aufsteiger und Günstling des Landesfürsten, auf dem Anwesen und heiratete schließlich 1413 Barbara von Boymont. Als 1425 das Schloss durch Brandstiftung vernichtet wurde, vermutete man einen Erbschaftsstreit. Über viele Jahrhunderte war die Ruine dem Verfall überlassen, bis der neue Besitzer Fritz Dellage 1977 die gesamte Anlage restaurieren ließ.
Architektur
Die in der Zeit der Romanik entstandene Burganlage war von vornherein für angenehmes Wohnen konzipiert. Abwehr-Kostruktionen spielten bei der Planung nur eine untergeordnete Rolle. Mit ihren klaren Linien ist die Gestaltung der Gebäude sehr anschaulich, die rechteckige Bauform war allerdings für die damalige Zeit eher untypisch. Da im Laufe der Zeit kaum Neuerungen durchgeführt wurden, blieben die Stilmerkmale einer romanischen Wohnburg erhalten.
Das Hauptgebäude liegt im Südosten der Burganlage und besteht aus mehreren Ebenen. Im ersten Stock, direkt über dem Eingang, befindet sich die nach Osten ausgerichtete Burgkapelle. Eine ebenfalls nach Osten zeigende, als Rundbogen geformte Öffnung weist der Hauptturm von Schloss Boymont auf. Er steht im Nordosten der Anlage, während ein zweiter, etwas kleinerer Turm sich im Nordwesten befindet. Schöne 3-Bogen-Fenster, sogenannte Triforien, zieren die Ringmauer des Palas. Diese Durchbrechung lässt den Mauerwall freundlicher und weniger abweisend wirken. Besonders sehenswert sind auch die beiden aufwändig sanierten Rittersäle.
Mittelalterliche Jausenstation
Im Innenhof der Anlage, der zu den schönsten seiner Art in Südtirol gehört, bietet die Burgschänke Boymont frisch zubereitete Speisen nach mittelalterlichen Rezepten an. Geöffnet ist die Jausenstation in der Zeit von Ostern bis Anfang November täglich außer Montag von 11 bis 17 Uhr.
Ein Ausflug zum Schloss Boymont ist eine spannende Zeitreise ins Mittelalter. Bei Rippelen und frischem Braten aus dem Räucherofen der Burgschänke lässt es sich auch heute da oben noch sehr gut leben.