Sehenswürdigkeiten in Kastelruth
Die Marktgemeinde Kastelruth besteht aus dem gleichnamigen Hauptort mit seinem schmucken mittelalterlichen Ortskern und elf Weilern (z.B. Seis am Schlern oder St. Valentin). Rundherum liegen die bekannten Dolomiten, genauer das Schlern-Rosengarten-Gebiet. In und rund um Kastelruth lässt es sich nicht nur hervorragend wandern – Museen, Kirchen, Schlösser und Burgen laden dazu ein, die reiche Vergangenheit des Ortes zu entdecken.
Der Kirchturm von Kastelruth
Dorfplatz
39040 Kastelruth
Der im klassizistischen Stil erbaute, freistehende Kirchturm gilt als Wahrzeichen von Kastelruth. Er steht vor der Hauptfassade des Gotteshauses bzw. getrennt von der Kirche – auf diese architektonische Anordnung trifft man in Südtirol nur selten. An derselben Stelle stand einst ein gotischer Kirchturm, dieser brannte allerdings im Jahr 1753 ab. Der 82 Meter hohe Turm ist mit einer Zwiebelkuppel ausgestattet und im Glockenhaus hängen gleich neun Glocken, die am Sonntag zum Gebet läuten. Acht der Glocken stammen aus dem Jahr 1922, während eine der Glocken, die auch „Sterbeglöcklein“ genannt wird, aus dem Jahr 1736 stammt. Dies ist die einzige, die von den acht Glocken des vorhergehenden gotischen Kirchturms übriggeblieben ist. Die restlichen wurden im Ersten Weltkrieg zerstört.
Öffnungszeiten: Der Tourismusverein Kastelruth veranstaltet regelmäßig Turmführungen; weitere Infos unter + 39 0471 706333
Bauernmuseum
St. Oswald 19
Tschötscherhof
39040 Kastelruth
Bäuerliche Kultur kann in Kastelruth hautnah erlebt werden. Im gesamten Schlerngebiet liegen alte, teilweise bis in das 17. Jahrhundert zurückgehende Bauernhöfe, die der Landschaft ihr charakteristisches Bild geben. Im Tschötscherhof können Gäste in den bäuerlichen Alltag eintauchen. Im früheren Stadel des Hofs ist das Bauernmuseum untergebracht. Dort bieten Exponate aus verschiedenen Jahrhunderten einen tiefen Einblick in die Welt der Kastelruther Bauern.
Öffnungszeiten: Täglich von Anfang März bis Ende November: 08.00 – 22.00 Uhr, Mittwoch geschlossen
Burgen Hauenstein und Salegg
Die Burg Hauenstein liegt oberhalb von Seis in einem dichten Wald, etwa einen Kilometer westlich davon ragt die Burg Salegg in die Höhe. Die Burgruine Hauenstein stammt aus dem 12. Jahrhundert, im Jahr 1427 wurde Oswald von Wolkenstein, der bekannte Minnesänger, Besitzer der Burg. Er verbrachte, unterbrochen von langen Reisen durch Europa und in den Nahen Osten, längere Zeitabschnitte auf der Burg und nutzte diese als eine Art „Nebenwohnsitz“. Bei Grabungsarbeiten wurde das Bronzeschwert des Dichters gefunden. Von Hauenstein aus gelangt man durch den Wald zur stark verfallenen Burgruine Salegg, die wohl ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert stammt.
Der Kofel und der Kalvarienberg
Im Nordwesten Kastelruths liegt auf einem Hügel („Kofel“) eine Kalvarienberg-Anlage. Der Hügel ist gleichzeitig Wallfahrtsort, beliebte Naherholungszone und Abenteuerspielplatz für Kinder. Um das Jahr 1700 wurde auf einem Burgwall eine Erinnerungsstation an den Leidensweg Christi und sein Sterben auf Golgotha erbaut. Vom Krausplatz im Dorfzentrum aus führt ein beschilderter Weg entlang sakraler Stationen bis zu einem romanischen Turm, der einst Teil des Kastelruther Schlosses gewesen sein soll. Der Weg wird von mehreren Kapellen gesäumt, die den Leidensweg Jesus Christus nachstellen und mit hölzernen Figuren bestückt sind. Im Inneren des Turms befinden sich zwei gut erhaltene Kapellen. Interessant ist nicht nur die Anlage, sondern auch die wunderbare Aussicht auf Kastelruth und Umgebung.