Martelltal
Von Morter im Vinschgau zieht sich das Martelltal, eingebettet im Nationalpark Stilfser Joch, in gerader Linie in die Ortlergruppe hinein. Das Martelltal steigt auf einer Länge von rund 30 km in die Bergwelt bis zum Talschluss. Einen hohen Bekanntheitsgrad erlangte die Region Martelltal auf Grund ihrer Vielzahl an Möglichkeiten der Durchführung von Berg-, Hoch- und Skitouren sowie Wanderungen und ihrer wunderschönen Naturerlebnisse.
Das Martelltal im Sommer
In den Monaten Juni und Juli lädt das Martelltal zum Südtiroler Erdbeerfest ein, während dessen weiterem Verlauf neben der Verkostung auch die Krönung der Erdbeerkönigin auf dem Plan steht. Ein ganz besonderes Erlebnis bietet das Bergsteigen und Klettern in die Bergwelt. Hier hinauf führen verschiedene Höhenwege, Klettergärten und –steige. Neben sommerlichen Alpintouren sind auch Ausflüge auf herrlichen angelegten Radwegen möglich. Wer die besondere Herausforderung liebt, unternimmt Touren per Mountainbike oder Rennrad. Zahlreiche Berg-Trails in 220 bis 3 000 m Meereshöhe warten auf ihre Gäste.
Winter im Martelltal
Im Winter wandelt sich das Martelltal zu einem einmaligen Paradies für Langlauf-Freunde. Die steile und außergewöhnlich wilde Bergwelt bietet eine Vielzahl von Skitouren an. Neben Ausdauer sollte auch Erfahrung mitgebracht werden, da zahlreiche Skitouren sich weit durch die alpine Landschaft in die Höhe ziehen. Selbst Profi-Skifahrer werden hier nicht enttäuscht. In den tiefer gelegenen Ebenen kann die winterliche Idylle der Berglandschaft genossen werden. Hier erfreuen sich ganz besonders Schneeschuhwanderungen zur Marteller Hütte oder zur Lify Alm großer Beliebtheit. Ausgehend von der Lify Alm führen einige Rodelbahnen ins Martelltal und sorgen für das nötige winterliche Vergnügen auch bei kleineren Feriengästen. Aber auch eine schöne Fahrt mit dem Pferdeschlitten durch die wunderschöne Winterlandschaft kann ein wahres Vergnügen sein.
Sehenswertes im Martelltal
Freunde von Alpintouren werden die Vorzüge des Martelltals zu schätzen wissen. Einen besonderen Namen haben sich die Martellhütte, Zufallhütte, Enzianhütte und die Lyfialm als Ausgangspunkte für alpine und Bergtouren machen können. Wer nicht ganz so weit hinaus möchte, kann die Wanderwege im Tal nutzen. Auch eine Umrundung des Zufrittsees ist empfehlenswert. Der Stausee liegt mitten in einem Lärchenwald. Von hier aus können bequem Wanderungen zu verschiedenen Almen unternommen werden. Die Felspyramide ist ein 3 439 m hoher Berg im Marteller Hauptkamm. Das Besondere an diesem Berg sind begehbare Grate in alle vier Richtungen. Am leichtesten zu begehen ist der Berg von der Grünseehütte aus. Der Soyferner Gletscher befindet sich nördlich sowie östlich der Zufrittspitze. Von hier aus können Skitourengeher in den Frühlingsmonaten über den oberen Zufrittferner laufen.
Geschichte des Martelltals
Die Besiedlung von Martell wurde erst ab dem 11. Jahrhundert vorangetrieben. Dies geschah im Zuge der hochmittelalterlichen Höhenkolonisation. Urkundlich wurden 15 Höfe um 1228 dokumentiert. Um das Jahr 1340 existierte schon eine Gemeinde Martell. Basierend auf dieser Besiedlung kam es dazu, dass bislang nur in unregelmäßigen Abständen genutzte Almgebiete zu ganzjährig bewohnbaren Schwaighöfen wurden. Erneute Siedlungsschübe gab es erst nach Entvölkerungen durch Zeiten der Pest sowie mit Beginn des 15. Jahrhunderts durch Bergknappen. Diese beuteten auf privater Basis zu Anfang verschiedene leicht zugängliche Lagerstätten aus. Die Grafen Hendl holten um das Jahr 1650 fachlich ausgebildete Knappen aus Schwaz. Nach Auflassen der Schürftätigkeiten um 1800 verließen aber nicht alle Bergknappen Martell. Einige verblieben als verarmte Kleinhäusler zurück und verdienten sich ein zusätzliches Zubrot durch handwerkliche Arbeiten wie beispielsweise Drechseln, Flechten von Körben oder als Fassbinder. Im Jahre 1427 existierten in Martell 50 Haushalte. Das erste Mal überstieg die Einwohnerzahl die Tausender Marke um 1847.
Montag bis Feitag: 08.30 bis 12.00 Uhr - 15.00 bis 18.00 Uhr
Samstag: 09.00 bis 12.00 Uhr (von April bis Oktober)