Langtauferer Tal
Das Langtauferer Tal, auch Langtaufers genannt, zweigt bei Graun im Obervinschgau in ostwestlicher Richtung ab und verläuft in einem leichten Bogen nach Norden. Aus verwaltungstechnischer Sicht ist das Tal Teil der Gemeinde Graun im Vinschgau. Nach dem engen Taleingang weitet sich Langtaufers und führt mäßig ansteigend etwa zehn Kilometer bis zum hintersten Weiler Melag auf 1.900 Metern. Das urige, abgeschiedene Langtaufers gilt heute als eines der ursprünglichsten Täler des gesamten Alpenraums – und ist ein Geheimtipp für ruhesuchende Naturliebhaber.
Das Langtauferer Tal im Sommer erleben
Die Weißseespitze, die Hintere Hintereisspitze, die Langtauferer Spitze oder die Weißkugel – im hinteren Talschluss locken zahlreiche Dreitausender ambitionierte Alpinisten an. Unterhalb der Baumgrenze erstreckt sich eine unversehrte, bergbäuerliche Kulturlandschaft aus kleinen Weilern, jahrhundertealten Gehöften und sattgrünen Almen. So ist das abgeschiedene Tal ein Paradies für Wanderer und Bergsteiger, die gern abseits von touristischen Pfaden die Stille der Natur entdecken möchten. Die abwechslungsreichen Touren reichen von einfachen Familienwanderungen, wie z.B. zur Melager Alm, bis hin zu Höhenwegen, die bis vor die Ötztaler Gletscher reichen. Aussichtsreiche Wanderungen führen bis auf den Großen Schafkopf, den Endkopf, die Weißkugel oder den Pleiskopf. Der Gletscherlehrpfad Langtaufers führt von der Melager Alm aus nach Osten bis zur Weißkugelhütte und informiert Bergsteiger auf Schautafeln über die Welt aus Eis. Die wird auf der Wanderung auch „live“ erfahren: Der Weg führt vorbei an Moränenhügeln, tosende Gletscherbäche und vom Eis geschliffene Felsen.
Winter im Langtauferer Tal
So attraktiv wie der Sommer ist auch der Winter in Langtaufers: Weiße Pracht soweit das Auge reicht! Der sanfte Tourismus vereint sich in Langtaufers mit sanftem Wintersport. Große Eingriffe in die Natur gibt es hier nirgends, dafür treffen Gäste auf Stille, saubere Luft und auf Uhren, die langsamer ticken als in der Stadt. Langläufer zieht es auf die schneesichere Weißkugelloipe, eine Höhenloipe, die sich 15 Kilometer durch die herrliche Landschaft schlängelt. Der Rundkurs eignet sich sowohl für Klassisch als auch für Skating. Auch Alpin-Skifahrer haben’s gut im Tal: Die großen Skigebiete am Reschenpass liegen nur etwa 15 Fahrminuten entfernt. Frische Luft und Schneeromantik zieht auch Skitourengeher und Winterwanderer an. Das stille Langtauferer Tal bietet zahlreiche abwechslungsreiche Touren aller Schwierigkeitsgrade. Wer im Dezember nach Langtaufers kommt, kann einem ganz besonderen vorweihnachtlichen Spektakel beiwohnen: Dem Schlittenhunde-Rennen, Teil des „Eurocups“ des internationalen Schlittenhundeverbands WSA. Die drei Rennen über fünf, sieben und achtzehn Kilometer sind ein ungewöhnliches Wintererlebnis.
Sehenswertes im Langtauferer Tal
Das sogenannte „Krampusloch“ ist die erstaunlichste Sehenswürdigkeit von Langtaufers: Die kuriose Felsformation am Taleingang ähnelt wegen des Algen- und Flechtenwuchses einem Menschen. Wer das kleine Naturwunder von Nahem sehen möchte, sollte sich an einen ortskundigen Bergführer wenden, da die Wanderung durch schwieriges Gelände führt. Sehenswert sind auch die kleinen Weiler entlang der Hauptstraße, z.B. die Innere und Äußere Mühle, Pedross, Kappl ooder Melag. Auch den Almen Ochsenberg, Maseben und Melag sollte man einen Besuch abstatten.
Montag bis Samstag: 9.00 bis 12.00 Uhr - 14.30 bis 18.00 Uhr